~ Ein wenig Klartext ~
Rückzüge aus der Sicht meines Ex-Lebensgefährten (ehemaliger Gefühlsklärer):
Ja, wir bekommen auch Zeichen, die uns durchaus auffallen. Besonders die, die man während einer Partnerschaft gemeinsam wahrnahm, bei denen sich eventuell sogar schon Rituale herauskristallisiert haben. Diese Zeichen erscheinen dann nach einer Trennung (in einem Rückzug) sehr häufig, wodurch man immer wieder an die Person und/oder Situation erinnert wird.
Natürlich spüren wir die Verbindung auch. Auch besondere Merkmale fallen uns auf, wie dass man an die Person denkt und in dem Moment meldet sie sich. Wir legen da jedoch nicht so viel Gewicht rein.
In der Regel merkt man sehr schnell, dass es etwas nicht Normales ist, was zwischen einen herrscht. Ob man es begreift, dass es etwas Spirituelles ist, hängt vermutlich von dem jeweiligen Reifezustand ab und wie man selbst zu dieser Thematik steht. Aber alleine die ganzen Umstände, diese ganzen Verkettungen, die meist bei solchen Verbindungen einhergehen, empfindet man als äußerst kurios. Häufig ist es ja auch sehr einfach zu Beginn, aufeinander zuzugehen – Eine Situation, die man nicht kennt.
Tja, wieso fällt es so schwer über die Gefühle und Ängste zu sprechen? Vielfach hat man nicht wenig Ereignisse in seiner eigenen Vorgeschichte vorzuweisen, die dafür sorgen, dass man nicht darauf klarkommt, dass eine Frau/Mann einen lieben kann. Diese Sache beschäftigt einen sehr stark, weil man es einfach nicht verstehen kann. Egal wie viel Liebe das Gegenüber dann auch einem entgegenbringt, man sieht in allem einfach etwas Schlechtes, auch wenn da gar nichts ist. Man kann die Liebe des anderen nicht annehmen, weil man an sie nicht glaubt. Generell hätte man es nie gedacht, es wert zu sein, geliebt zu werden, denn so lernte man es. Solch eine Bestätigung zog sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben. Man fühlt sich einfach nicht liebenswert. Dann ist es auch egal, wie oft man es einem sagt oder versucht zu zeigen. Man kann es schlicht und ergreifend einfach nicht annehmen. Somit ist das Thema Liebe sehr belastend. Daher versucht man es gar nicht erst, weil die Angst so groß ist, wieder verletzt zu werden, denn es geschah schon zu oft. Es fällt einem nicht leicht darüber zu reden, weil man nie wirklich ernst genommen wurde.
Warum man den Kontakt abbricht und sich immer wieder zurückzieht … da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für. Zum Beispiel kann es durchaus sein, dass man zum gegebenen Zeitpunkt, einfach keinen Sinn sieht, etwas aufzubauen. Weil die Gefühle in dem Moment eventuell gar nicht so stark sind … denn auch wenn man eine Seelenverbundenheit hat, ist die oftmals zunächst von der einen Seite stärker, als von der anderen. Man möchte diesen Menschen zwar in seiner Nähe wissen, aber immer noch eine gewisse Distanz wahren.
Daher brechen viele auch den Kontakt ab, um das Gegenüber zu schützen und es nicht zu verletzen. Man begreift nicht, dass man genau mit diesem Verhalten jedoch verletzend ist. Man möchte nicht, dass es sich da hineinsteigert, was meistens der Fall ist. Das spüren und sehen wir. Wir wissen, dass ihr euch dann Hoffnungen macht, die wir aber zum gegebenen Zeitpunkt nicht erfüllen können und auch nicht wollen. Wir haben das Gefühl, dass wir euch nicht gerecht werden können, es aber müssen, denn dieses Gefühl wird einem vermittelt, auch wenn man vielleicht was anderes sagt, so sind die Absichten doch sehr eindeutig. Man fühlt sich erdrückt und in der Rolle des Erwartungserfüllers. Man ist dem nicht gewachsen, Gefühle von Sicherheit und Liebe zu schenken … obwohl man selbst genau weiß, dass er/sie es mehr als verdient hat – von jedem anderen, außer einem selbst.
Man möchte die Person nicht enttäuschen, denn Gefühle sind ja da, wenn auch dann in den meisten Fällen nicht so stark. Sie bedeutet uns ja was, so fahren wir lieber einen Gang runter, distanzieren uns, weil man dadurch hofft, dass sich die ganze Situation wieder beruhigt.
Wenn wir den Kontakt abbrechen, denken wir nur an das Gegenüber, dass ist es ja. Wir machen es häufig aus der Intention heraus, das Gegenüber nicht zu verletzen, auch wenn wir es somit eigentlich tun. Es ist für uns angenehmer, diesen Menschen mit Fragezeichen im Kopf herumlaufen zu lassen, als ihn richtig zu verletzen.
Kommt es dennoch zu verbalen, verletzenden Äußerungen legen wir eine ganz klare Sperre dazwischen, weil die Situation einfach zu intensiv und zu nah ging und man natürlich mit Ängsten konfrontiert wird, die man nicht sehen will, aber auch weil wir das Gefühl haben, eingeengt zu werden. Es ist, als ob man uns wirklich sprichwörtlich diese Schlinge um den Hals legt und zuzieht. Dabei ist es auch ganz egal wie stark man das macht, durch die Seelenverbundenheit kommt es bei uns um 100 fach stärker und intensiver an.
Natürlich haben wir dann auch Sehnsucht und Liebeskummer, aber nicht sofort. Zunächst stellt sich erst einmal eine enorme Erleichterung ein, die einen richtig gut durchatmen lässt.
Daher war ich nach der Trennung auch erst einmal total befreit, weil ich das Gefühl hatte, dass mir eine riesen Last von den Schultern fiel. Wir waren einfach voll von Wunden und Verletzungen, Bedürftigkeiten und Lücken, die wir gegenseitig füllen mussten, über viele Jahre hinweg – und das war plötzlich verschwunden. Wenn man in der Situation steckt, kann man den Wert nur in den seltensten Fällen erkennen. Man sieht den Wald vor lauter Bäume nicht. Erkennt nicht, wenn man in alte Verhaltensmuster verfällt und wenn doch, dann ist es in der Regel fast unmöglich sich daraus zu befreien. Deshalb ist es ja so schwierig und ergibt für mich absoluten Sinn, weswegen viele Entwicklungen und Heilungen getrennt voneinander stattfinden müssen. Man behindert sich gegenseitig, es ist wie ein Teufelskreis, der nicht unterbrochen werden kann, solange der andere da ist. Auch wenn man sehr viel miteinander kommuniziert, kommt das, was wirklich wichtig ist, nicht bei einem an. Man wird blind für Versprechungen, oder auch Verhaltensweisen, die dann wirklich in die Tat umgesetzt werden. Innerlich ist man blockiert und will einfach nur raus. Deswegen ist es so wahnsinnig wichtig, alles Mögliche geheilt zu haben und sich selbst zu lieben. Damit dieses gegenseitige Verletzen und Lücken füllen nicht mehr stattfindet, oder man es wirklich unter Kontrolle bekommt.
Meine Freiheit, hielt nicht lange an und warf mich in enorme Transformationen. Nie wieder hätte ich mit ihr zusammen sein wollen, doch nach nur wenigen Monaten sah es schon wieder anders aus. Jeder glaubte, dass wir wieder zueinander finden würden … meine Antwort war stets: „Eher friert die Hölle zu.“ Nach nur wenigen Monaten antwortete ich darauf: „Der Teufel soll schon mal anfangen zu stricken.“
In den ersten Wochen kamen bereits erste Zweifel hoch, ob die Trennung so richtig war und durch die Flucht in eine andere Beziehung erkannte ich erst einmal, dass ich etwas suchte, was ich bereits hatte, jedoch weggeworfen habe. Im Übrigen, habe ich auch in der kurzen Partnerschaft mit einer anderen Frau, viele Zeichen bekommen, die mich stets an sie erinnerten.
Flüchtet man sich in eine andere Beziehung, ist es wirklich eine Flucht. Da besteht keine Liebe, keine wirkliche. Vielleicht eine gewisse Anziehung, aber mehr auch nicht und nach ner Weile wird einem das auch bewusst. Man möchte auf der einen Seite diese tiefe Liebe zur Herzenspartnerin nicht mehr spüren, doch gleichzeitig fühlt man dann, nach einer Zeit, dass einem genau das fehlt. Eventuell vergleichbar mit einer Droge, es ist wunderschön, aber bringt enorme Konsequenzen mit sich.
Irgendwann jedenfalls ging ich wieder auf sie zu, wenn auch mit Vorsicht. Vermutlich war es so ein unbewusstes zaghaftes überprüfen wie weit sie sich bereits verändert hatte, oder ob es immer noch so viele Verletzungen gab, die ihr Verhalten beeinflussten. Ich selbst hatte in diesen Monaten auch schon enorme Tiefentransformationen hinter mich gebracht. Ich war der Spiritualität oder Paranormalem nie abgeneigt gewesen, immer offen dafür, doch in der Zeit fand ich schon sehr weit zu mir selbst und in die Spiritualität. Ich hasste Kirchen, tu ich immer noch, aber plötzlich fand ich mich fast täglich morgens, noch vor 6 Uhr in einer leeren Kirche wieder, um nachzudenken oder vertieft in einer Unterhaltung mit einem Pastor über Seelenverbindungen. Ich weiß, dass Spiritualität nichts mit der Kirche zu tun hat, dennoch ist es ein Ort, an dem man sehr zur Ruhe kommen kann.
Sie hingegen fand schon sehr stark in ihren Selbstwert, denn nach wenigen Monaten Annäherung war sie es, die dann den Kontakt abbrach für 1 ½ Jahre, was mir sehr zusetzte.
Den Tipp den ich auch geben kann, bzw. ihre Aussagen nur unterstützen kann ist … eine gute Entwicklung, eine Wandlung dauert viele Monate, wenn nicht gar Jahre. Das ist nichts, was innerhalb weniger Monate, Wochen oder wie von den meisten erwünscht Tage geschieht.
Und vor allem … haltet euch zurück. Jedes Mal wenn man sich wieder annähert mit unerfüllten Hoffnungen, Wünschen, Erwartungen … ist es für den anderen eine Bestätigung, dass er sich distanziert. Auch wenn ihr etwas Gegenteiliges behauptet, durch die Seelenverbundenheit spürt er es doch.
Brecht den Kontakt ab, findet zu euch selbst, erfüllt nicht seine Bedürfnisse. Wenn ihr die trotz allem erfüllt, springt wenn er pfeift, einfach weil ihr jede Gelegenheit ausnutzen möchtet, um ihm nahe zu sein, wird er sich nie einlassen. Ein Mann, der alles bekommt, ohne sich binden zu müssen, wird keine feste Beziehung eingehen, denn so kann er ja immer weitergucken, ob es nicht doch noch etwas Besseres auf dem Markt gibt. Ich weiß, das klingt nun sehr abwertend, aber so denken sehr viele, besonders wenn sie noch am Anfang stehen, oder das Ego sehr stark ausgeprägt ist.?‚
(Anmerkung von mir: Natürlich hängt es auch stets vom individuellen Weg ab. Die Häufigkeit tendiert aber doch sehr stark zu seinem Tipp.
Noch einmal kurz zum Verständnis: Er ist NICHT mein Dual/Zwilling, sondern mein Seelenverwandter, der mit mir in einer langjährigen Beziehung die Dualität ausgelebt hat und mich somit auf meinen Dual/Zwilling vorbereitete. )
© Gedankentattoo (2018), Peshewa
Das ist sehr schön geschrieben .
Auch wenn ich als Loslasser schon sehr viel über diesen Prozess gelernt habe , bin ich doch noch nicht bei mir !
Glg Kathrin
Wunderbar, das hier auch mal ein Gefühlsklärer aus seiner Sicht geschrieben hat.
Liebe Grüße
Dagmar
Ein super Text! Ich bin seit 2,5 Jahren im Dualseelenprozess und ich sehe sehr deutlich die Parallelen zu meinem Gefühlsklärer. Wirklich mal toll, nicht immer nur Loslassermeinungen zu hören 😉
Danke für diesen Text.
Obwohl ich mich mit dem Gefühlsklärer thematisch schon intensiv auseinander gesetzt habe, so sind deine Worte einfach noch einmal deutlicher- genau das was ein Loslasser nach 4 Jahren im Dunkel braucht..??
Hi,
Obwohl ich die Loslasserin bin, habe ich auch die Phase des Gefühlsklärers durchlebt.
Ich bin gerade dabei, loszulassen. Nach ständigem Ja / Nein zu einer affäre mit ihm in den letzten Monaten, habe ich es nun endlich geschafft, bei meinem „Nein“ zu bleiben.
Er hat mich darauf hin blockiert, aber dies tat ich auch andauernd in den letzten Monaten, die Spiegelungen waren sehr heftig und ich hatte einiges aufzuarbeiten. Ein Schmerz ging, ich glaubte, bereit zu sein und der nächste Schmerz kam.
Die Schmerzen sind vorbei und ich kann ihn lassen, ihn SEIN lassen, allerdings wird mir gerade zu schlecht bei der Vorstellung, dass ein anderer seinen Platz einnehmen könnte.
Auch ich habe ihm sehr weh getan und das erste Mal nach fast 8 Jahren möchte ich NUR ihn, ich habe kein Bedürfnis mich zur Überbrückung von einem anderen trösten zu lassen, auch nicht, wenn er noch mal 8 Jahre braucht.
Und wenn er es nicht ist, dann ist alles was ich bis jetzt glaubte, in mir gefunden zu haben, auch wieder nur gelogen..
Wir sind ein dualseelenpaar im Alter zwischen 57 und 63 Jahren. Frau ist 63 Jahre alt.
Wir würden gerne er in anderes dualseelenpaar kennenlernen um Informationen auszutauschen. Es wäre schön wenn wir über Email Antwort bekommen würden.
Grüße von Marita
Würde ich es nicht besser wissen, beschreiben diese Zeilen meinem Leben und Verhalten aus dem letzten Jahr. Ich bin die Gefühlsklärerin und habe mich zurückgezogen zum „Wohl“ des anderen. Ich bin noch mitten in meinem Prozess und kann schlecht die Finger von ihm lassen. Ein starkes Bedürfnis nach Kontakt mit dem Wissen, dass sich aber nichts änder wird.
Diese Worte haben mir so viel Klarheit gebracht. Und Zuversicht, dass es hier nicht un Monate oder Wochen geht. Sondern, das Verständnis, dass es Jahre dauern kann und getrennt daran zu arbeite keine Trennung bedeutet.
Vielen Lieben Dank!
Toller Artikel. Vielen Dank.
Hallo, sehr toll beschrieben!
Ich gab ihm immer die Schuld warum er von mir ging, obwohl ich sehr wohl dazu genug beigetragen hatte. In den letzten Wochen denke ich mir einfach nur, dass wenn ich mir selbst gegenüber stehen würde, würde ich mir das auch nicht gefallen lassen. Noch dazu habe ich wirklich Probleme damit mich komplett auf ihn einzulassen, wegen meiner Familie. Sie akzeptieren ihn nicht und sobald er und ich uns annähern, verschwinden sie aus meinem Leben und zeigen mir mit voller Wucht, dass sie mich einfach nicht so Leben lassen wollen. Es ist schwierig.. vor allem wenn man weiß dass es beidseitig ist und keine Einbildung.
Lg aus Ö
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